Im Rahmen der 49. GI-Jahrestagung INFORMATIK 2019 vom 23. bis zum 26. September, präsentierte Lucas Hüer von der Hochschule Osnabrück die Ergebnisse der Publikation „Der CO2-Kompass: Konzeption und Entwicklung eines Tools zur emissionsarmen Stromnutzung“. In sieben verschiedenen Tracks wurden den insgesamt 700 Teilnehmern verschiedene Forschungsergebnisse vorgestellt, um diese im Anschluss ausgiebig zu diskutieren. Der Forschungsbeitrag der HS Osnabrück wurde dabei treffend in den Track „Digitalisierung des Energiesystems“ eingeordnet und wurde dem interessierten Publikum am 26. September in den Räumlichkeiten der Universität Kassel vorgestellt.
Um die Vorteile regenerativer Energien stärker nutzen zu können, ist es hilfreich, die Stromnutzung von elektrischen Verbrauchern zeitlich an die Energiegewinnung anzupassen. Dadurch können elektrische Verbraucher zu jenen Zeitpunkten genutzt werden, an denen der regenerative Anteil der Stromgewinnung besonders hoch ist. Hierfür wurde die Software des CO2-Kompass entwickelt, welche die Zusammensetzung der Stromerzeugung und die einhergehenden CO2-Emissionen aufzeichnet und zudem in der Lage ist, Prognosen über zukünftige CO2-Emissionen des Strommix zu geben. Diese Informationen lassen sich mit der Nutzung von Haushaltsgeräten und energieintensiver Hardware wie zum Beispiel Wärmepumpen, Klimaanlagen oder Produktionsmaschinen koppeln um deren Energieverbrauch auf die Zeiten mit den niedrigsten CO2-Emissionen zu legen. In einer ersten Publikation wurde nun die Konzeption und Entwicklung der Software beschrieben.
Der Beitrag ist online in der Digitalen Bibliothek der GI abrufbar.
Abstract:
Um Elektromobilität nachhaltiger zu gestalten, muss es die Möglichkeit geben, Elektrofahrzeuge zu jenen Zeitpunkten zu laden, an denen der Strom zu einem großen Teil aus erneuerbaren Quellen generiert wird. Hierfür wurde mit Hilfe der Scrum-Methode ein Software- System entwickelt, welches Endkunden die aktuelle Zusammensetzung des Strommix transparent anzeigen kann: Der CO2-Kompass. In diesem Beitrag wird die Entwicklung des CO2-Kompass vorgestellt. Zudem soll verdeutlicht werden, warum dieses Tool wichtig für eine nachhaltigere, emissionsarme Stromnutzung in der Elektromobilität sein kann. Dabei wird nicht nur auf die Notwendigkeit des Systems als Dienstleistung eingegangen, sondern es wird auch beschrieben wie das System aufgebaut ist und wie es in ein bestehendes Produkt (in diesem Fall eine Ladesäule) integriert werden kann.